Love your Self

So wie in vielen anderen Dingen auch fangen wir in Sachen Liebe gern bei den anderen an anstatt bei uns selbst. Das gesellschaftliche Bild von Familie und Ehe suggerieren, das menschliche Grundbedürfnis geliebt zu werden im Rahmen einer Partnerschaft zu stillen. Umso ernüchternder kann es dann sein, zu erkennen, dass auch der aufmerksamste Ehemann nicht in der Lage ist uns zu hundert Prozent zufrieden zu stellen und auch das Ideal der perfekten Hausfrau daheim nicht die vollständige Befriedigung bringt.

Vielleicht mag der Wunsch, dass Arbeitskollegen, Familienmitglieder und der Partner sanftmütig und verständnisvoll mit uns umgehen, groß sein – doch wie oft verhalten wir uns liebevoll uns selbst gegenüber? Wie können wir von anderen erwarten auf eine Art und Weise behandelt zu werden, die uns im Umgang mit uns selbst völlig fremd ist?

Oft sind die im Geiste geführten Monologe geprägt durch Selbstkritik, Perfektionismus oder Wertung. Beispielsweise wenn ich mich darüber ärgere die ganze Tafel Schokolade auf einmal gegessen zu haben oder mich mal wieder bis zum letzten Drücker vor den Unannehmlichkeiten im Alltag drücke. Wie oft jedoch sehen wir uns mit einem Lächeln im Spiegel an, um uns mitzuteilen: Hey du bist super!

Klingt ja auch voll eingebildet und egozentrisch sich selbst seine Liebe zu gestehen. Vom Ding her aber ja eigentlich total egal wenn man bedenkt, dass deine Gedanken eh keiner hört außer uns selbst. Ist es nicht sogar viel romantischer den Akt der Selbstliebe als kleines Geheimnis mit uns selbst zu wahren?

Diesen und andere Tracks zum Thema Selbstliebe findest du auf meiner Spotify-Playlist, die ich dir für die folgende Yogasequenz zusammengestellt habe.

Also ab auf die Matte und Mucke aufdrehen 😉

Yoga als Praxis der Selbstliebe

Die folgenden Yogahaltungen können als Sequenz geübt werden und sollen dir das Gefühl von Stärke und Selbstvertrauen vermitteln. Die Anleitungen dienen lediglich der physisch korrekten Ausrichtung, um dich pauschal sicher in und aus einer Haltung raus zu begleiten.

Um wahre Selbstliebe auch in deiner Asana Praxis integrieren ist die wichtigste Regel jedoch auf das eigene Gefühl und die eigene Konstitution zu hören! Nur wer den Körper mit Respekt begegnet übt sich in Selbstliebe!

Yogaposen für mehr Selbstvertrauen

Krieger I

Komme in einen weiten Ausfallschritt.

Drehe den hinteren Fuß so weit nach außen (ca. 45 Grad) bis du die gesamte Fußsohle fest am Boden verankern kannst .

Halte das vordere Knie im rechten Winkel zum Fußgelenk.

Einatmen: Richte den Oberkörper langsam auf indem du die Arme über die Seiten anhebst.

Wenn der Nacken es zulässt lege die Handflächen zueinander und schaue zu den Daumen.

Bei Nackenschmerzen kannst du den Blick nach vorne ausrichten und die Arme schulterbreit geöffnet halten.

Bleibe für fünf tiefe Atemzüge.

Lies hier mehr über Virabhadrasana – den ersten Krieger.

Krieger II

Drehe den hinteren Fuß nun quer zum Mattenende (ganze 90 Grad).

Einatmen: Breite beide Arme auf Schulterhöhe aus. Blicke über den Mittelfinger.

Ausatmen: Beuge das vordere Knie zurück in den rechten Winkel.

Bleibe hier für fünf tiefe Atemzüge. Halte das Knie vorne über deinem Fußgelenk ausgerichtet und drücke die Außenkante des hinteren Fußes fest in den Boden.

Lies hier mehr über Virabhadrasana II – den zweiten Krieger.

Yogaposen im Zeichen der Selbstliebe

Umarmende Drehung

Im aufrechten Sitz stelle das rechte Bein auf. Das linke Bein ist lang und die Zehen ran gezogen. Halte das Becken gut aufgerichtet!

Greife das aufgestellte Knie mit beiden Händen, um die Wirbelsäule weitestgehend aufzurichten.

Einatmen: Hebe den rechten Arm

Ausatmen: Stelle die rechte Hand hinter dem Körper am Boden ab. Versuche das Becken aufgerichtet und die Wirbelsäule lang zu halten.

Einatmen: Hebe nun den linken Arm, um die Wirbelsäule noch länger zu machen.

Ausatmen: Umarme das aufgestellte Knie, um tiefer in den Twist zu kommen.

Bleibe hier für fünf tiefe Atemzüge. Halte den Rücken dabei stets lang und atme vom Bauch bis zum Herzen.

Mit jedem tiefen Atemzug gibst du dir und deinen inneren Organen eine wohltuende Massage. Mit jeder Einatmung nehme eine stolze Haltung ein und lasse das Herz noch größer werden, um empfänglicher zu werden für die liebevolle Wirkung dieser Drehung.

Umarmende Vorbeuge

Stelle die Fuße vor dir auf.

Umschlinge die Beine mit beiden Armen und lege den Bauch auf den Oberschenkeln ab. Lasse die Stirn auf den Knien ab.

Ausamten: Stelle die Fersen auf und schiebe die Beine langsam von dir weg. Halte die Zehen vorne angezogen.

Bleibe für fünf tiefe und bewusste Atemzüge.

Spüre einatmend die Weite, die in deinem Rücken entsteht. Lasse dich ausatmend weiter nach vorne sinken.

Bevor du dich aufrichtest löse die Arme unter deinen Oberschenkeln und rolle dich Wirbel für Wirbel nach oben auf.

Gebe dir auch hier genügend Zeit, um dich wieder aufzurollen. Spüre jeden einzelnen Wirbelkörper, um ihm mit Wertschätzung und Dankbarkeit zu begegnen.

Herzöffnende Schulterbrücke

Komme in eine Rückenlage. Stelle die Füße auf.

Einatmen: Hebe das Becken.

Ausatmen: Halte das Becken oben und rücke deine Schultern unter dem Rücken dichter zueinander.

Wenn du kannst beuge deine Ellenbogen, um den unteren Rücken mit deinen Händen zu unterstützen.

Ansonsten lasse die Arme lang neben dem Körper abgelegt.

Bleibe für fünf tiefe Atemzüge. Spüre mit jeder Einatmung die Weite in deiner Körpervorderseite insbesondere in deinem Herzraum.

Rolle dich mit einer Ausatmung Wirbel für Wirbel zurück zur Matte.

Ziehe als Ausgleichbewegung die Knie zu Brust, um den unteren Rücken am Boden zu entspannen.

Lies hier mehr über Sethu Bandasana – die Schulterbrücke.

Herzöffnung für mehr Selbstliebe beim Yoga

Alle Yogaposen, die unser Herzchakra ansprechen öffnen uns im Innen, um uns selbst liebevoll zu begegnen und die Liebe schließlich auch nach Außen tragen zu können.

Mehr zum Thema Anahata Chakra, dem Sitz der Selbstliebe findest du im dazugehörigen Artikel.

Rückzug auf dem Weg zur Selbstfürsorge

Manchmal sind wir so sehr damit beschäftigt anderen gerecht zu werden, dass wir die Selbstfürsorge vergessen.

Rückzug und der Retreat aus dem Alltag sind die Momente, die wir uns einräumen, um mit vollem Herzen bei uns selbst zu sein. Denn so sehr wir uns manchmal die Aufmerksamkeit von anderen wünschen, liegt es an uns selbst wie präsent wir bei unseren Bedürfnissen sind.