New Year Meditation

Die Zeit am Ende des Jahres dient der Retrospektive, dem Rückblick auf das vergangene Jahr und dem Bewusstsein darüber, was geschehen ist. In gemütlicher Atmosphäre zwischen den Tagen lassen sich die Ereignisse der letzten Monate hervorragend Revue passieren. Nicht nur um sich darüber bewusst zu werden was alles geschehen ist, sondern auch was wir eigentlich alles geschaffen haben – die beste Motivation also im kommenden Jahr das umzusetzen, was wir uns wünschen.

Yoga ist ein Weg, um dir Selbst bewusst zu werden. Zunächst über die persönliche Haltung, die du pflegst (womit nicht zwangsläufig der herabschauende Hund gemeint ist ;-)), aber ganz klar auch, das eigene Verhalten dir selbst gegenüber und natürlich deinen Umgang mit anderen, zu reflektieren. Dabei musst du dich nicht fragen, ob du gewisse Dinge hättest anders machen können, denn Selbstzweifel werden dich auch in Zukunft nicht weiterbringen. Wichtig jedoch ist die Auseinandersetzung mit all dem, was dich betrifft und unter deinem Einfluss steht. Vielleicht kannst du Dinge nicht ungeschehen, dafür aber beim nächsten mal besser machen 🙂

Jahres Abschieds Meditation

Nimm dir für die Meditation so viel Zeit wie du brauchst. Zu oft rushen wir von einem Ereignis in das nächste, ohne uns dazwischen die Zeit zu nehmen, um das Geschehene zu verarbeiten. In der schnelllebigen Zeit von heute wird oft suggeriert, möglichst viel erleben und erledigen zu müssen. Wir strapazieren damit nicht nur unsere Kraftressourcen, sondern stehlen uns selbst die Zeit, die nötig ist, um Erlebnisse wertzuschätzen und vor allem aus ihnen zu lernen.

Für die folgende Meditation brauchst du einen Stift, einen großen Zettel, ein Meditationskissen (alternativ gehen auch ein Sitzkissen oder eine Decke, die es dir ermöglichen erhöht zu sitzen) oder wenn du die Meditation im Liegen machen möchtest eine Yogamatte oder eine warme Decke auf der du gut liegen kannst. Zieh dich warm genug an damit du ungestört bist und nicht frierst. Mach’s dir gern gemütlich mit Kerzen und vielleicht leiser Klaviermusik im Hintergrund (keine Stimmen). Die Meditation erfordert keine absolute Stille, da sie der Selbstreflexion dient. Solltest du Liegen kann die dir musikalische Begleitung vielleicht helfen den Faden nicht zu verlieren. In vertrauter Runde könnt ihr die Meditation auch gemeinsam mit Freunden oder der Familie machen, und euch danach über das Erlebte austauschen.

Nimm Zettel und Papier und zeichne eine Tabelle mit drei Spalten auf. Eine Spalte benennst du Vergangenes, die zweite nennst du Jetzt, die dritten nennst du Zukunft. Lege den Zettel dann beiseite und schenke ihm vorerst keine Beachtung mehr.

Komme in eine aufrechte Sitzhaltung und schließe die Augen. Sofern du nicht zu müde oder voll gefuttert bist kannst du die Meditation (die eigentlich eher eine Selbstreflexion ist) auch im Liegen durchführen. Für ein paar tiefe Atemzüge bleibe in der Haltung deiner Wahl, um den Fokus zu finden. Konzentriere dich ausschließlich auf den Atem. Nimm den Luftzug unter deiner Nasenspitze bei jedem Ein- und Ausatmen wahr. Lasse den Rhythmus langsamer werden und beständig weiter fließen. Nach einigen tiefen Atemzügen wirst du merken, wie du runterfährst, und du dich nun auf dich selbst besinnen kannst.

Werde dir bewusst darüber was das vergangene Jahr geschehen ist. Vielleicht möchtest du die Monate chronologisch durchgehen und beginnst damit, die Ereignisse des Januars und Februars an deinem inneren Auge vorbei ziehen zu lassen. Wie einen Film spiele nun Szenen des Frühjahrs, des Sommers und schließlich des Herbstes ab. Versuche dabei nicht zu grübeln was genau wann geschehen ist, sonder lasse die Bilder einfach auftauchen. Was für dich Wesentlich ist wird sich hier natürlicherweise zeigen, ohne, dass du es erzwingen musst.

Bist du am Ende deines kleinen Filmchens angekommen, kehre zurück in das Hier und Jetzt. Lenke die Aufmerksamkeit zurück zu deinem Atem. Spüre die Präsenz deines Körpers, deiner inneren und äußeren Haltung. Öffne langsam die Augen und greife dir – ohne große Umwege – Stift und Papier.

Trage die Ereignisse, die in deinem Film prägnant gewesen sind, stichpunktartig untereinander in deine erste Spalte ein. Lasse dazwischen immer etwas Platz. Welche Bilder sind aufgetaucht? Hast du alles aufgelistet, was dir wichtig erscheint, widme dich der zweiten Spalte und dem Jetzt. Stelle dir die Frage: Wo befinde ich mich jetzt? Gehe die einzelnen Punkte deiner ersten Spalte durch und frage dich: Was habe ich daraus gelernt? Inwiefern haben mich diese Ereignisse vielleicht dorthin gebracht wo ich jetzt bin. Schließlich widme dich der dritten Spalte und schreibe all das auf, was du in Bezug auf die ersten zwei Spalten in deine Zukunft integrieren möchtest. Was nimmst du mit? Was lässt du zurück? Was möchtest du besser machen? Was möchtest du verwirklichen?

Rückzug schärft das Bewusstsein

Erst wenn Ruhe einkehrt, ist Raum für Besinnlichkeit. Dafür muss es nicht immer Weihnachten sein. Immerhin hat das Jahr zwölf Monate und du sparst dir eine Menge Zeit, Nerven und Energie, wenn du dir regelmäßig den Raum nimmst, um Dinge zu reflektieren und dich zu fragen: Wo bin ich eigentlich gewesen und wo stehe ich jetzt? Dafür eignet sich z.B. der gemütliche Sonntagabend oder auch die 15 Minuten vor dem Schlafengehen als kleines Retreat für Geist & Seele.